Aufgrund der fortschreitenden Entwaldung der Sierra Tarahumara, der dadurch ausgelösten Dürreperioden und der zunehmenden Bodenerosion gehen die Erträge der Landwirtschaft der indigenen Gemeinden zurück. Immer wieder kommt es zu Hungersnöten,

müssen notfallmäßig Nahrungsmittel zur Verfügung gestellt werden. Um längerfristig Abhilfe zu schaffen, veranstaltet die Alianza Sierra Madre in den indigenen Gemeinden Workshops zu nachhaltigem und umweltschonendem Garten- und Landbau. Vermittelt werden Kenntnisse über die Anlage von Gemüsegärten und Gewächshäusern, der Verwendung von Biokompost, die schonende Gewinnung von landwirtschaftlichen Flächen und Maßnahmen zur Verhinderung von Waldbränden – letzteres wird aufgrund der anhaltenden Trockenheit mehr und mehr zum Problem. Bei diesen Schulungen werden nicht einseitig moderne agroökologische Techniken vermittelt. Vielmehr geht es in der Hauptsache darum, das traditionelle Wissen über den schonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen, das in dem Maße, wie die westliche Zivilisation in die Sierra Tarahumara vordringt, verloren zu gehen droht, wiederzubeleben. Ein weiteres Projekt zielt auf den Schutz nativer Maissorten ab. Aktuell werden die Möglichkeiten ausgelotet, das Saatgut dieser Maissorten als geistiges Eigentum der indigenen Völker des Staates Chihuahua offiziell registrieren zu lassen.

EllenSchriek@korima.de
Hans-WalterSchmuhl@uni-bielefeld.de